Kurzbezeichnung für Schuhabsatz. Erhöhung des Schuhs an der Ferse, bei hochwertigen Herrenlederhalbschuhen und Lederstiefeln durch einen Aufbau mehrerer Lederschichten (Schichtabsatz oder Bauabsatz) übereinander. Bei handelsüblichen Massenschuhen vorwiegend aus Lederfasermaterial (Melwo) oder Kunststoff. Die Absatzhöhe ist an die Leistengrundform (Fersensprengung) gebunden, und kann daher bei gleichem Leisten nur geringfügig variiert werden. Bei Herrenschuhen ist eine Absatzhöhe von 2,5 Zentimetern üblich (Westernboots ca. 4 cm). Der Absatz entlastet das Fersenbein und die Fußlängsgewölbe.
Historisch sind die ersten Absätze von den Mongolen bekannt. Dieses Reitervolk hatte schon im 12. und 13. Jahrhundert unter seinen Stiefeln hellrote hölzerne Absätze. In der europäischen Schuhmode tauchte der Absatz erstmals um 1600 auf und wird, da mit Reitern assoziiert, mit Wohlstand und Adel in engen Zusammenhang gebracht. Unter dem Einfluss der Aufklärung verschwand der Absatz im späten 18. Jahrhundert mit der französischen Revolution als aristokratisches Symbol schlagartig. Erst im Biedermeier (1815 -1848) gewann der Absatz wieder an Bedeutung.